Ein disziplinenübergreifender Entwurf für die neue Badi am Zürichsee
Das 1922 eröffnete Strandbad Mythenquai war das erste Strandbad am Zürichsee. In den bald hundert Jahren seines Bestehens entwickelte es sich vom lebensreformerisch motivierten Hygiene- zum modernen Freizeit- und Parkbad.
Der Entwurf „Nido/Lido“ setzt sich zum Ziel, die drei Berufsgattungen Architektur, Landschaftsarchitektur und Kunst als konzeptionelle Einheit auftreten zu lassen. Architekt, Landschaftsarchitekt und Künstler sind in allen Eingriffen gleichberechtigte Entwurfs- und Diskussionspartner. Übergeordnete räumliche und thematische Einheit ist der Park. Mit gezielten landschaftsarchitektonischen Eingriffen wird die Parkanlage lesbar gemacht, ein neues, organisch angelegtes Wegsystem führt in sanft mäandrierenden Fusswegen von Ereignis zu Ereignis. Zwei neu gesetzte Knotenpunkte des Wegsystems bilden die Hauptinterventionsorte für Architektur und Kunst. Mit einem Grundriss, der sich am Baum-Symbol bautechnischer Pläne orientiert, greift die architektonische Gestaltung des Restaurant-Pavillons die dominante Präsenz der Baumgruppen auf und thematisiert mit einer filigran perforierten Fassadengestaltung das Licht-Schatten-Spiel der Badelandschaft. Licht und Schatten sind auch ein Thema der „Baumnester“, der hölzernen Spiel- und Rückzugsoasen, welche als künstlerischer Eingriffe auf kinderzugänglicher Höhe an den Bäumen angebracht werden.
Die Techniken des Bootsbaus sowie frühere Holzkonstruktionen in den Umkleidegebäuden leiten die architektonische, landschaftsarchitektonische und künstlerische Formensprache des Projekts „Nido/Lido“.
P 151 - Strandbad Mythenquai, Zürich
Stadt Zürich, Amt für Hochbauten
2010
Offener Projektwettbewerb